Sozioökonomische Vielfalt
Die soziale Vielfalt eines Menschen wird in der Gesellschaft durch den sozialen Status definiert. Dieser bezeichnet eine soziale Position oder die Zuordnung zu einer Position innerhalb einer sozialen Struktur. Es erfolgt in der Regel eine Bewertung aufgrund verschiedener Kriterien wie Macht, Einfluss, Einkommen, Vermögen, Bildung usw., so dass im gesellschaftlichen Diskurs soziale und sozioökonomische Klassen entstehen, zwischen denen Lebenschancen ungleich verteilt sind.
Unterschieden wird der erworbene (z .B. durch Leistung erzielte) und der zugeschriebene (mit Geburt ererbte) soziale Status. Über Statussymbole, d. h. Dinge (z.B. Autos) und Verhaltensweisen (z. B. Großzügigkeit) wird die eigene (tatsächliche oder gewünschte) Statuszugehörigkeit zum Ausdruck gebracht.
Darüber hinaus verändert sich der soziale Status in unterschiedlichen Kulturkreisen und im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel.
Schule bildet ein Lern- und Entwicklungsmilieu, welches den sozialen Status neben der familiären Herkunft durch Bildungserfolg positiv beeinflussen kann. Das setzt bewusste Auseinandersetzung mit Zuschreibungen und Chancengerechtigkeit in der pädagogischen Arbeit voraus.
Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft bzw. des sozioökonomischen Status
Klassismus
wird hauptsächlich auf gesellschaftlicher Ebene als strukturelle Diuskriminierung beschrieben. Diskriminierung aufgrund des sozialen Status tritt aber auch in Gruppen und zwischen Individuen auf. Alle Formen richten sich überwiegend gegen Menschen mit geringerem sozialen Status. Diese werden an gesellschaftlicher Teilhabe gehindert, erhalten weniger Bildungschancen, werden isoliert oder stigmatisiert.
Klassismus hat unter anderem Einfluss auf Lebenserwartung, Bildungsabschlüsse, Gesundheitsversorgung, Beteiligungsmöglichkeiten, Macht und Anerkennung der Betroffenen.
Klassismus ist durch das mehrgliedrige Schulsystem in Deutschland strukturell verankert.
Durch die Auseinandersetzung mit Vorurteile, Stereotypen und Kampf gegen Stigmatisierung in Kollegien und Schulgemeinschaften können die Chancen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien aber verbessert werden.
Material
- Themendossier "Klassismus in Schulen" der DKJS
- Aktuelle Studie zum Klassismus aus Berlin: Immer noch ‚arm, aber sexy‘? – Berlin Monitor (berlin-monitor.de)
Redaktionell verantwortlich: Sabine Lenk, LISUM
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